April 2020
Andersrum
Wie wäre es, wenn wir mal unseren Blickwinkel verändern würden? Weg von der Krankheit hin zur Gesundheit.
Unser seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Louis Pasteur (1822-1895) und anderen Vertretern der sog. Keimtheorie geprägtes Bild der Infektionskrankheiten geht davon aus, dass das Virus bzw. jeglicher Erreger von Infektionskrankheiten der „Feind“ ist, der mit geeigneten „Waffen“ besiegt werden muss. Das gibt uns ein Gefühl der Aktionsfähigkeit, wir wissen, wer oder was der „Feind“ ist, wir können ihn (unter dem Mikroskop) sogar sehen und wir können ihn, wenn wir die richtigen „Waffen“ entwickeln und sehr tapfer „kämpfen“ auch „besiegen“. Wir Helden.
Leider funktioniert dieses Bild nicht mehr. Wir starren auf Infektionszahlen und sind hilflos, weil uns außer Händewaschen mit Seife (eine absolut großartige Erfindung zugegebenermaßen), Abstand halten und Maskentragen (sozial absolut verheerend) nichts anderes einfällt. Ach ja, und wir sind natürlich dabei, „Waffen“ zu entwickeln. Medikamente und Impfungen gegen den „Feind“. Dabei sollten wir jedoch darauf achten, dass die „Waffen“ und Maßnahmen uns nicht mehr Schaden zufügen als der „Feind“ selbst.
Vielleicht ist das die Botschaft des Virus. Die Möglichkeit, sofern wir sie sehen und zulassen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Auch hier würde es uns helfen, nochmal ins 19. Jahrhundert zu blicken. Es gab neben der Keimtheorie noch eine andere, nämlich die Milieutheorie, deren Vertreter u.a. Claude Bernard (1813 -1878) und Antoine Béchamp (1816-1908) waren. Sie besagte, sehr vereinfacht ausgedrückt, dass unser Körper nur dann krank wird und von Erregern befallen werden kann, wenn das Gleichgewicht unseres inneren Milieus gestört ist, sich unser Organismus also im Ungleichgewicht befindet.
Obwohl die Milieutheorie besser belegt und die Keimtheorie teilweise fehlerhaft war (was durch die leider erst 1993 veröffentlichten Labornotizen von Pasteur ans Licht kam), konnte sich letztere durchsetzen und ist bis heute maßgeblich für die Geisteshaltung unserer Medizin.
Nach wie vor scheint es einfacher zu sein, „Waffen“ zu entwickeln und zu verkaufen, als sich um Stabilität und Gleichgewicht des Milieus im Körper zu kümmern. Da müsste man nämlich genauer hinschauen, es wäre aufwändiger und bei weitem nicht so lukrativ. Und so richtig ist man dann auch kein Held, so ganz ohne „Waffe“.
Die Wahrheit liegt sicherlich wie immer dazwischen. Aber nur in eine Richtung zu schauen, kann nicht zum Erfolg führen, das müsste uns in diesen Zeiten doch klar werden.
Mal als Gedanke: wie wäre es, wenn wir mal genauer auf die Gesunden schauen würden, also auf diejenigen, die das Virus nicht bekommen haben, obwohl sie eventuell einer Ansteckungsmöglichkeit ausgesetzt waren? Auf diejenigen, die die Erkrankung ohne Komplikationen überstanden haben. Auf alle Infizierten, die symptomfrei geblieben sind. Und hier meine ich nicht in erster Linie Zahlen. Was unterscheidet diejenigen, die gesund geblieben oder leicht wieder gesund geworden sind von den schweren Fällen? Das zu untersuchen ist natürlich aufwändig und anstrengend. Da müssen viele Variablen mit einbezogen werden. Alles, was unser System stärkt oder schwächt wie Umweltgesichtspunkte, Ernährung, Medikamente, Impfungen und natürlich hygienische und soziale Bedingungen usw. Ein sicher umfangreiches Studiendesign und sehr zeitraubend, aber bestimmt voller interessanter Erkenntnisse.
So sehen Zeiten aus, in denen Paradigmenwechsel möglich sind. Wir haben ein Trauma erlebt, und jetzt ist es Zeit, sich aus der Erstarrung zu lösen, wieder in die Bewegung zu kommen und das Szenario zu verändern. Ich würde mir wünschen, dass wir diese Chance ergreifen und unseren Blickwinkel erweitern. Haben wir den Mut dazu? Man müsste hinschauen wollen und bereit sein, sich von alten Glaubensmustern zu lösen, sie zu korrigieren oder zu ergänzen.
Meiner Überzeugung nach kommt Heilung immer von uns selbst, aus uns heraus, von innen. Das gilt für körperliche und seelische Krankheiten. Von außen kann lediglich ein Anstoßen der inneren Heilungsprozesse erfolgen. Unser Körper strebt immer von sich aus nach Heilung, so ist er konzipiert. Wenn wir nur auf den Schutz von außen setzen, machen wir uns klein, ausgeliefert und hilflos. Das sind wir nicht. Unsere Regulations- und Abwehrsysteme arbeiten permanent und sehr effizient. Wenn wir die dafür optimalen Voraussetzungen bieten.
Das würde uns natürlich auch einiges an Selbstverantwortung abverlangen. Aber wir würden so viel gewinnen. Wir kämen aus der vermeintlichen Hilflosigkeit und Angst gegenüber Erkrankungen heraus, wie wir sie gerade erleben. Wir würden ein neues Selbstbewusstsein entwickeln indem wir der natürlichen Stärke unseres Körpers wieder eine Chance geben. Da wären dann auch wieder ein Haufen Möglichkeiten für das Heldengefühl.
Eva Rohrer
Ganzheitliches
Gesundheitszentrum
Sendlinger-Tor-Platz 10
80336 München
Tel 089 / 65 115 216
Ich verwende in meiner Heilpraxis Methoden der Alternativ- und Erfahrungsmedizin, die in vielen Fällen ausschließlich auf Erfahrung und Überlieferung beruhen und von der modernen Wissenschaft nicht belegt und anerkannt sind. Die Beschreibungen der Methoden auf dieser Seite dienen lediglich der Erklärung und stellen keinerlei Heil- oder Wirkversprechen dar.
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